Über die Rasse

Der Lobito Herreño

One touch of nature makes the whole world kin

Ein Kanarischer Hütehund, der einem Wolfhund ähnlich sieht

Über den Lobito Herreño ranken sich wirklich viele Mythen. Mal ist er ein Wolfshybrid, mal eine der ältesten existierenden Rassen.


Es sei gleich vorweg genommen: Den Lobito Herreño verbindet maximal sein Aussehen mit einem Wolfhund oder gar Wolf – und selbst da wird es spätestens dann schwierig, wenn man die Tiere nebeneinander stellt. Während Wolf und Wolfhund ein Schultermaß von über 70 bis 80 cm erreichen, ist der Lobito, das Wölfchen, gerade einmal knappe 60 cm groß. Ein Lobito geht einem normal gewachsenen Menschen also bis zum Knie.

Lobitos waren bis etwa in die 1970er Jahre die Hütehunde, die auf der kanarischen Insel El Hierro und benachbarten Inseln üblich war. Die Viehhaltung war bis dahin weit verbreitet. Als viele Hirten ihre Herden aufgaben, ließen sie auch ihre Hütehunde laufen und es folgte eine Zeit, in der Lobitos als Straßenhunde durchkamen. Als sich ihre Zahlen vermehrten, begann man besonders auf El Hierro, die Tiere zu schießen, bis ihre Zahlen massiv dezimiert waren. Erst in den letzten Jahren wird der Lobito Herreño als eine Art Kulturgut der Inseln angesehen und Verbände bemühen sich darum, ihn zu erhalten und zu vermehren.

Leider… legt man dabei praktisch keinen Wert auf das Wesen dieser Hunde. Stattdessen bemängelt man weiße Rutenspitzen und Blessen und bestimmt das Schultermaß auf den Zentimeter genau. Man propagiert die Rasse als Agility-geeignet und verpasst dabei, einen hervorragenden Begleithund ohne rassebedingte Problematiken im Verhalten oder gesundheitlicher Natur zu bewahren. Der Lobito ist heute ein Begleithund, der anpassungsfähig ist, freundlich und vielseitig.

Ein ehemaliger Hütehund mit Allrounder-Qualitäten


Lobitos gelten als sehr aktiv, als erfinderisch und als Kletterkünstler. Sie sollen manchmal scheu und Fremden gegenüber zurückhaltend sein. Das habe ich noch nicht erlebt – das sind Beschreibungen, die auf ‚klassische‘ Wolfhunde wie den Saarloos oder den Tschechischen Wolfhund hin und wieder zutreffen können, aber nicht auf die Lobitos. Lobitos sind Hütehunde – in ihrem Wesen ähneln sie am ehesten Altdeutschen Hütehunden. Sie sind in keiner Eigenschaft überbetont gezüchtet, sondern eher Allrounder, die vor allem kooperativ sind, gerne mitmachen und dabei ausreichend Umsicht und Bauernschläue beweisen.

Lobitos sind feine Hunde, die schnell zu beeindrucken sind. Sie sind anhänglich, ohne überbetont zu kontrollieren, wie es sich bei so mancher Rasse aus dem Hüteverhalten ableitet. Fremden gegenüber sind sie höflich respektvoll, aber werden auch sehr schnell warm mit anderen. Dann können sie geradezu überschwenglich freudig werden. Genau so tendieren sie dazu, in ernsthaften Stresssituationen eher hysterisch zu reagieren – allerdings nur, wenn sie niemanden haben, an dem sie sich orientieren können. Und das wollen sie gerne: Lobitos fragen oft ab, was Halter:in von einer Situation hält und richten sich dann vertrauensvoll nach diesem Urteil.

Wie ein Wolf?


Auch wenn Lobitos eine Wolf-ähnliche Färbung haben, weist nichts an ihrem Verhalten darauf hin, dass sie ihm näher wären als andere Hunderassen. Wenn man sich ein wenig mit Wölfen und Wolfhunden auseinandergesetzt hat, dann wird deutlich, dass diese Rasse bis auf ihre Agouti-Färbung (die im übrigen auch andere Rassen vererben) so wenig Wolf ist, wie die allermeisten Hunderassen.

Als Gebrauchshund ist in diesem Hundtyp ziemlich sicher alles vertreten, was auf den Kanarischen Inseln an Hunden gehalten wird – heute sicher mehr denn früher. Ob es nun Podenco ist oder (Deutscher) Schäferhund, glücklicherweise sind Lobitos noch nicht exklusiv über einen längeren Zeitraum nach Aussehen gezüchtet worden, sondern auf Gebräuchlichkeit und Handhabbarkeit. Entgegen einiger Gerüchte, die vermutlich auf Verwechslungen der Rasse mit anderen Wolfhund-Rassen beruht, besitzen sie ein stark gehemmtes Aggressionspotential, dafür aber ein ausgeprägtes Ausdrucksverhalten.

Lobitos in Deutschland


Immer wieder gelangen vereinzelt Lobitos nach Deutschland. Den ersten (offiziellen) Wurf gab es allerdings erst Anfang 2020 in Nordrheinwestfalen. Hinzu kommt, dass es deutlich mehr Hündinnen als Rüden in Deutschland zu geben scheint – und die Rüden stammen fast alle von einem Züchter, der auf Teneriffa einen wundervollen Trupp Lobitos hält: De La Ladera.

Insgesamt liegt die Zahl der Lobitos in Deutschland im Jahr 2020 immer noch bei unter 100 Tieren, soweit sich das überblicken lässt.

Auf dem Foto oben sieht man übrigens eine Lobito-Hündin rechts im Bild und einen Wolfhund-Schäferhund-Mischling links. Sein Schultermaß waren 70 cm bei einem Gewicht von ca. 35 kg. Man sieht deutlich, was für eine schmächtige Erscheinung dagegen ein Lobito ist.

SOME COOL FACTS


Lobitos in Zahlen

<100

Tiere in Deutschland

Lobitos sind selten. Hoffen wir, dass sich das in den kommenden Jahren ändert und die Rasse bekannter wird.

60

cm Schultermaß

Sind das Maximum. Eigentlich sollen Rüden darunter bleiben und Hündinnen erst recht. Dem Charakter schadet es aber auch nicht, wenn es 61 cm sind.

2O

kg Gewicht

Lobitos sind eher leichte Hunde. Schwerer werden sie dann, wenn andere schwere Rassen eingekreuzt wurden.

ÜBER DIE SEITE

Hi! Wir stellen hier die Rasse Lobitos Herreño vor – auch Perro Lobo Herreño, oder auch nur Lobito. 

Dabei ist uns eines ganz wichtig: Wir kennen unsere Tiere, die beide zu dieser Rasse gehören, aber viel mehr auch nicht. Das liegt vor allem daran, dass diese Kanarische Hütehund-Rasse grundsätzlich, aber vor allem in Deutschland sehr selten ist – und das ist schade. 🙂

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